Greenkeeper informiert
Wintergrüns
Wintergrüns werden als Ersatz für Sommergrüns und zu deren Schonung angelegt. Meistens befinden sie sich auf dem Weg zum nächsten Tee, im Vorgrün oder vor dem Sommergrün auf dem Fairway.
Warum Wintergrüns?
das Risiko, die Schäden des Winters mit ins nächste Frühjahr zu tragen, ist relativ hoch. So wird beim Betreten der Grüns bei Frost das Pflanzengewebe zerstört. Tritt- und Fahrspuren hinterlassen gar sichtbare Schäden, die im Winter wesentlich langsamer regenerieren als im Sommer. Erschwerend kommt hinzu, dass die geschädigten Pflanzen einem höheren Krankheitsdruck unterliegen, so haben wir z.B. meist mit “Schneeschimmel” zu kämpfen. Die entstehenden Schäden sind nur sehr aufwendig zu beseitigen, da Krankheiten nicht nur leichter entstehen, als auch durch das Betreten der Grüns auf die nachfolgenden Grüns weitergetragen wird
Warum sind im August unsere Fairways gelb?
Rasenkrankheit Dollarspot
In den Monaten August und September erhöht sich der Krankheitsdruck durch die Pilzerkrankung Dollarspot auf die Rasenflächen.
Um dem entgegen zu wirken wird vermehrt darauf geachtet, den Tau zu entfernen und die Pflegearbeit entsprechend anzupassen. Durch das sogenannte „Smooth Rolling“ beispielsweise können größere Schnitthöhen ohne Verlust der Ballrolleigenschaften realisiert werden. Nach amerikanischen Untersuchungen wurden die Grüns im alternativen Verfahren (Mähen-Rollen-Mähen) behandelt und eine höhere Toleranz gegenüber Dollarspot erreicht. Dieses Verfahren setzen wir zurzeit erfolgreich auf unseren Grüns um, leider ist dies für die Fairways nicht realisierbar.
Wir erwarten durch die kühleren Temperaturen in den kommenden Nächten eine baldige Besserung der Situation.
Vertikutieren- eine Regenerationsmaßnahme für den Rasen
Mit einem Vertikutierer kann man bis an die Grasnarbe vordringen. Dabei graben sich die Messer bis zu fünf Millimeter in den Boden ein und lockern so den Rasenfilz. Nicht nur das Unkraut wird entfernt, sondern der gesamte Bereich des Bodens wird aufgelockert. Gerade, wenn die Feuchtigkeit an der Oberfläche zu groß ist, kann sich vor allem Moos besonders schnell ausbreiten. So gesehen, stellt das Vertikutieren eine Art “Grundreinigung” des Rasens dar. Auch so genannte “Rasengräser” bilden einen regelrechten “Rasenfilz” durch das permanente Entstehen neuer Triebe. Diese Schichten, bestehend aus abgestorbenen Wurzeln und Grastrieben, bewirken bei hoher Feuchtigkeit so genannte “weiche” Grüns, die wie ein Schwamm wirken. Auch die Rasennarbe ist durch diesen Bewuchs nicht besonders belastbar.
Regelmäßiges Vertikutieren – dem Rasen zuliebe
Wenn die Verfilzung zu stark wird, kann dies zu einigen Schwierigkeiten beim Golfspielen führen. Damit die Durchlässigkeit der Nährstoffe auch in tiefere Schichten des Rasens gegeben ist, ist diese Tätigkeit gerade in den Wachstumszeiten der Gräser, in den Monaten April bis Juli, besonders zu empfehlen. Durch eine solche Maßnahme wird der Rasen nicht nur gekräftigt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes auch “entlüftet”, was vor allem für das ungehinderte, gleichmäßige Wachstum, besonders auf Golfanlagen, wichtig ist.
Aerifizierung
Aerifizierung ist eine Pflegemaßnahme des Golfplatzes die oft mit Einschränkungen des Spielbetriebes bzw. des Spielvergnügens verbunden ist. Aerifizierung wird meist durchgeführt, wenn „ich“ oder mit Freunden eine Runde Golf spielen möchte. Doch diese Pflegemaßnahme durch die Greenkeeper sollten die Spielerinnen und Spieler lieber gelassen hinnehmen. Denn nur durch die Pflegemaßnahme ist eine gleichbleibende hohe Qualität der Golfanlage überhaupt erst möglich. Für die Greenkeeper besteht die schwierige Aufgabe darin, den Spagat zwischen den Bedürfnissen der Golfspielerinnen und Golfspieler und denen der Pflanzen zu schaffen. Viel öfter sollte den Greenkeepern gedankt werden für ihre engagierten Arbeiten während der gesamten Saison, damit sie für bestmögliche Spielbedingungen sorgen. Auch wenn auf den aerifizierten Flächen das Putten auf den löchrigen und gesandeten Greens nicht besonders Spaß macht.
was ist Aerifizierung?
In die Greens werden mit einer Maschine Stechwerkzeuge gestoßen. Diese Stechwerkzeuge, sogenannte Spoons, gibt es in verschiedenen Ausführungen. Dünn wie Stricknadeln oder dick wie Daumen und sogenannte Hohlspoons oder Vollspoons (beide aus gehärtetem Stahl). Die Länge der Spoons variieren in der Länge zwischen 6 – 40 cm und die Lochzahl liegt zwischen 200 – 500 Einstiche pro m².
wie wird aerifiziert?
Die Spoons werden mit einem Aerifiziergerät in die Rasenfläche gestochen. Bei den Hohlspoons, ähnlich einem Rohr, werden Rasenstücke aus dem Boden gestanzt und meist anschließend abgesammelt – im GC Pfaffing aerifizieren wir mit Hohlspoons. Bei den Vollspoons werden nur Löcher gestochen, ohne Material zu entnehmen. Die verbliebenen Löcher werden meistens mit Quarzsand verfüllt. Zusätzlich können dem Sand noch Rasensamen und Dünger (Topdress) beigemischt werden.
weshalb muss aerifiziert werden?
Greens und Abschläge sind besonders stark beanspruchte Areale eines Golfplatzes und durch die besondere Pflegetechnik der Aerifizierung wird der Boden belüftet und gepflegt. Ziele der Aerifizierung sind eine Tiefenlockerung des Bodens sowie eine Verbesserung der Wasserführung, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann (es werden keine Fußabdrücke hinterlassen) und die Wurzeln werden belüftet.
Durch das aerifizieren wird die Bodenverdichtung aufgebrochen (Lockerung), Gase können entweichen/ausgetauscht werden, dadurch wird das Bodenleben der Bakterien und das Rasenwachstum gefördert. Durch den verbesserten Gasaustausch erhalten die im Erdboden lebenden Organismen einen Sauerstoffschub und auch der Rasen wächst besser (gute neue Wurzelbildung). Das Bohren wirkt auflockernd, sodass sich der Boden nicht verfestigen kann. Das Aerifizieren wirkt meist auch Staunässen und Mooswachstum entgegen. Somit sind die Aufgaben der Greenkeeper zu Handeln, bevor es zu Funktionsbeeinträchtigungen kommt.